Bienenspezies

 

Bienenspezies

Die Bienen (Apiformes oder Anthophila) sind eine Insektengruppe, in der mehrere Familien der Hautflügler (Hymenoptera) zusammengefasst werden. Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), reduziert, die wegen ihrer Bedeutung als staatenbildender Honigproduzent, aber auch wegen ihrer Wehrhaftigkeit besondere Aufmerksamkeit erfährt.

Bienenarten

Vor der Entdeckung Amerikas war die Apis mellifera nur in Europa, Asien und Africa verbreitet. Heute ist sie weltweit anzutreffen. Gerade aufgrund der weltweiten Verbreitung haben sich verschiedene Rassen bzw. Unterarten gebildet. Darum unterscheidet man die Apis mellifera generell zwischen drei grossen Gruppen:
1) Die westliche Honigbiene

2) Die afrikanische Honigbiene

3). Die orientalische Honigbiene

Die Merkmale, welche die verschiedenen Rassen voneinader unterscheiden, sind im Wesentlichen: die Größe des Körpers, die Farbe, die Haare und die Körnung der Bienen.
Die wichtigsten Rassen von Bedeutung:

1. Die Dunkle Europäische Biene ( Apis mellifera mellifera ) ist eine natürlich entstandene Rasse der Westlichen Honigbiene. Sie ist die in ganz Nordwest-, Mittel- und Nordosteuropa bis zum Ural ursprünglich einheimische Honigbiene und zeichnet sich durch eine große Winterhärte, sparsamen Umgang mit ihren Vorräten und maßvolle Völkerentwicklung aus. Ein bereits von Enoch Zander ( 1873-1957 ) und heute noch in der Schweiz züchterisch bearbeiteter Stamm der Apis mellifera mellifera wird auch wegen seiner dunklen Färbung „Nigra“ genannt.

2. Die italienische Biene (Apis mellifera ligustica) von den Imkern wird sie einfach Ligustica genannt.
Die gelbgefärbte Italienische Rasse ist derzeit die Biene der Weltimkerei. Sie hat bis heute in den USA, in Frankreich, England, Skandinavien, Australien und Israel weite Verbreitung gefunden. Ursprünglich heimisch ist sie jedoch lediglich auf der Appenin-Halbinsel ( Italien ) von Südtirol bis Kalabrien.
Eigenschaften
Ursache für ihre weite Verbreitung sind ihre große Anpassungsfähigkeit an verschiedne kühl- und warmgemäßigte Klimata, ihre große Sanftmut und Volksstärke, ihr Sammeleifer und die auffallend geringe Schwarmneigung.
Das Aussehen
Ligustica-Bienen fallen schon von weitem durch ihre ausgedehnte, leuchtende Gelbfärbung auf. Wie bei keiner anderen Bienen in eurpoa ist die Italienerbiene gekennzeichnet durch mindestens 2 hell-orangefarbene Hinterleibsringe; oft ist sogar der gesamte Hinterleib gelb mit Ausnahme der Spitze. Die Ligustica ist etwas kleiner als die Carnica, ansonsten im Flügelgeäder und in der Behaarung ( Filzbinden ) den Balkanbienen sehr ähnlich. Die Königinnen der Ligustica sind einheitlich orange gefärbt ohne jegliche dunkle Zeichnungen auf dem Hinterleib. Diese Eigenschaft lässt sie im Volk auf Anhieb gut erkennen.

3. Die Bienenart Carnica ( Apis melifera carnica) ist die nördlichste Vertreterin der Balkan-Rassengruppe. Sie ist von Natur aus in Deutschland nicht heimisch, sondern wird hier insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg gehalten und züchterisch bearbeitet. In ihrer Heimat Österreich, ehem. Jugoslawien, Ungarn, Kroatien und Albanien ist die Carnica wegen der einfuhr fremder Bienen in ihrem Bestand gefährdet. In Deutschland ist die Carnicabiene derzeit die am häufigsten gezüchtete und am stärksten verbreitete Biene. Sie hat einen maßgeblichen Anteil an der züchterisch nicht bearbeiteten Landbiene.
Da die Carnica Biene vom südöstlichen Alpenklima geprägt wurde, kommt sie mit heißen Sommern und kalten Wintern gut zurecht. die Feuchtigkeit und Unbeständigkeit des Meeresklimas bereitet ihr Schwierigkeiten. Deswegen ist sie auch in England, Frankreich und Skandinavien kaum verbreitet. Die Carnicabiene ist sanftmütig, hat aber im Gegensatz zu einigen anderen Rassen einen erhöhten Schwarmtrieb.
Äußerlich ist die Carnica eine mittelgroße, schlanke Biene mit auffällig breiten, grauen Filzbinden und oftmals orangefarbenen Ecken und Ringen auf dem Hinterleib.

Famielienzusammensetzung

Im Bienenstock setzt sich eine Famiele wie folgt zusammen:

– Bienenkònnigin
– Arbieterbienen
– Drohnen

Der Honigbienenstaat

Ein Volk von Honigbienen umfasst zur Hochsaison bis zu 100.000 „Bürger“ in einem Bienenstock. Was auf den ersten Blick wie ein heilloses Durcheinander wirkt, ist in Wahrheit ein durchorganisierter Superorganismus. Jedes Volk hat immer nur eine Königin. Sie lebt bis zu 5 Jahren, sorgt in dieser Zeit als einzige für die Nachkommen und steuert ihre Mitbewohner im Bienenstock durch eine physiologische Droge, die Königinnensubstanz.
Königinnen (auch Weiseln genannt) entwickeln sich zunächst wie die Arbeiterinnen auch aus befruchteten Eizellen. Sie werden allerdings während des gesamten Larvenstadiums mit einem von den Ammenbienen erzeugten Futtersaft, dem nahrhaften Gelée Royale, ernährt und in eigenen sogenannten Weiselzellen aufgezogen.
Ist die erste Königin nach ca. 16 Tagen geschlüpft, geht sie auf ihren Hochzeitsflug mit den Drohnen und nimmt einmalig bis zu 10 Millionen Spermien in ihrer Samenblase auf. Anschliessend legt sie täglich bis zu 2.000 befruchtete und unbefruchtete Eier. In einer einzigen Saison sind das bis zu 200.000 Stück. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich die Arbeiterinnen – und die neue Königin, aus den unbefruchteten schlüpfen die Drohnen.
Jedes Jahr macht die Königin Platz für eine Nachfolgerin. Bevor sie im Frühsommer mit Tausenden von Honigbienen als Schwarm den Stock verlässt, legt sie ihrem alten Staat Eier in dafür vorbereitete Weiselzellen. Eine neue Königin wird herangezogen. Der Schwarm lässt sich in einer grossen summenden Traube nieder und sucht sich eine neue Behausung.
Arbeiterinnen
Der weitaus grösste Teil der Honigbienen in einem Stock sind die Arbeiterinnen, ohne die weder Königin noch Drohne existieren könnten. Diese unfruchtbaren Weibchen werden nur anfangs mit Gelée Royale gefüttert, später dann mit Honig, Nektar oder Pollen und ein wenig Wasser.
Nach 21 Tagen schlüpft die fertige Arbeiterin. In den sechs Wochen ihres Sommerlebens – im ruhigeren Winter wird sie älter – übernimmt sie in Abhängigkeit vom Alter beinahe alle wichtigen Aufgaben im Stock.
Als junge Honigbiene bleibt sie bis zu drei Wochen im Stock, putzt die Zellen, nimmt den Sammelbienen Nektar und Pollen ab, füttert damit Alt- und Jungmaden, baut neue Waben aus Wachs, reguliert die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Stock und wird schliesslich zur Wachbiene am Stockeingang. Erst in der zweiten Lebenshälfte ist sie vorrangig Sammelbiene im Aussendienst, sucht die Umgebung nach Nektar, Blütenstaub (Pollen) und Wasser ab und versorgt so die Daheimgebliebenen mit allen lebenserhaltenden Köstlichkeiten.
Drohnen
Nach ihrer Aufzucht im Frühjahr aus den unbefruchteten Eiern besteht die einzige Lebensaufgabe der Drohnen darin, eine Königin zu befruchten.
Gelingt es ihm, spendiert er ihr seinen gesamten Samenvorrat und stirbt. Im Sommer, zum Ende des Bienenjahres, folgt bei erfolglosen Drohnen die soziale Isolation. Die Arbeiterinnen verwehren ihnen das Futter, vertreiben sie oder verhindern ihre Rückkehr in den Staat.

Bienenstock und Wabenbau

Bienenstöcke sind kunstvolle Bauwerke und das Zuhause der Honigbienen. Es gibt sie heute nur noch selten in der freien Natur – wie etwa in hohlen Bäumen. In der Regel stellen Imker den Bienenvölkern Behausungen, die sogenannten Beuten, zur Verfügung.
In der Mitte des Bienenstocks werden die jungen Honigbienen aufgezogen. Sobald die Larven alt genug sind, erhalten diese Brutzellen einen Deckel aus Wachs. Die Blütenpollen werden in den Wabenzellen seitlich sowie unterhalb dieses Brutnestbereiches eingelagert und erhalten keinen Deckel. Oberhalb davon befinden sich die Honigvorräte mit den Honigwaben, die ebenfalls gedeckelt werden.

Die Temperatur im Bienenstock liegt die meiste Zeit des Jahres bei optimalen 35° Celsius. Im Zusammenspiel mit der Insektendichte auf engstem Raum, sind dies ideale Voraussetzungen für die Ausbreitung von Krankheiten. Doch auch hierfür ist die Honigbiene gut gerüstet. Aus Baumharz und Pollen stellt sie einen Kit (Propolis) her, mit dem sie kleine Öffnungen, Spalten und Ritzen so abdichtet, dass Schädlinge aussen vor gehalten oder abgetötet werden. Auch die Brutzellen werden im Innern mit einem hauchdünnen Propolisfilm überzogen. Wird es im Nest einmal zu heiss, erzeugen Stockbienen am Flugloch durch Flügelbewegungen einen kühlenden Luftstrom. Die Abkühlung wird durch Verdunstung von Wasser, das die Sammelbienen liefern, verstärkt. Wird es im Nest zu kalt, schlüpfen Stockbienen (die Heizerbienen) in frei gelassene Zellen zwischen die Brut und erhöhen durch Muskelzittern die Temperatur.

Morphologie

Bei der Honigbiene sieht man deutlich die Einschnitte zwischen den drei Körperteilen Kopf, Brust und Hinterleib. Jeder dieser Körperteile ist aus einzelnen Abschnitten aufgebaut, die man besonders deutlich am Hinterleib erkennen kann. Tiere, deren Körper sich aus mehreren Abschnitten zusammensetzt, sind Gliedertiere. 
Die Biene besitzt wie alle Insekten ein Außenskelett aus Chitin, das den Körper schützt und stützt. Wegen der Starrheit dieses Stoffes müssen Körper und Gliedmaßen für die Bewegungsfähigkeit in kleine Abschnitte gegliedert sein, die untereinander durch dünne Häute gelenkig verbunden sind. Die Muskeln sitzen innen am Skelett an.
Der Kopf trägt ein Paar Fühler. Dort ist der sehr empfindliche Tast- und Geruchsinn zu finden. Seitlich fallen die stark gewölbten Netz- oder Facettenaugen auf. Die Mundöffnung wird von gegliederten Mundwerkzeugen umgeben. Die sehr kleinen Oberkiefer kauen, die Unterkiefer und die Lippentaster bilden ein Saugrohr, mit dem Nektar aus der Blüte aufgenommen werden kann. Die Zunge mit dem Löffelchen ist der untere Teil der Unterlippe und dient zum Lecken.
Die Brust besteht aus drei deutlich erkennbaren Abschnitten, von denen jeder ein Paar gegliederter Beine trägt. Am zweiten und am dritten Brustabschnitt befindet sich jeweils ein Flügelpaar, das von Tracheen (das sind die Atmungsorgane der Insekten), den sogenannten Adern, durchzogen wird.
Tracheen, weit verzweigte Röhrensysteme, sind die Atmungsorgane der Insekten. Sie beginnen mit kleinen Öffnungen an beiden Seiten des zweiten und dritten Brustabschnitts sowie an den Hinterleibsabschnitten und versorgen alle verbrauchenden Organe direkt – ohne Zwischenschaltung des Blutes – mit Sauerstoff.
Die in der Leibeshöhle blind beginnenden Malpighischen Schläuche münden zwischen Mittel- und Enddarm in den Darmkanal und sind die Ausscheidungsorgane. Der Darmkanal durchzieht zwischen Herz und Strickleiternervensystem den ganzen Körper vom Mund bis zum After.

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